FAQ zur Pille
Ab wann besteht Empfängnisschutz und bin ich auch in der 7-tägigen Pause geschützt?
Wurde mit der Einnahme wie vorgeschrieben begonnen (am 1. Tag der Blutung bei erstmaliger Anwendung, spätestens nach 7-tägiger Pause beim Präparatewechsel), besteht vom ersten Anwendungstag an - und natürlich auch während der 7-tägigen Pause - der gewünschte hohe Empfängnisschutz.
Bei Einnahmebeginn am 2. bis 5. Zyklustag sollte in den ersten 7 Tagen zusätzlich verhütet werden.
Pilleneinnahme bei Reisen mit Zeitverschiebung
Der Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft bleibt bei den meisten Pillen (Ausnahme: Minipille) bei einer Zeitverschiebung bis zu 12 Stunden (eine längere Zeitverschiebung gibt es nicht) auch dann erhalten, wenn man sie auch im Urlaub zur gewohnten Zeit einfach weiter einnimmt. Es kann jedoch leichter zu Zwischenblutungen kommen.
Je nach Flugrichtung verkürzt oder verlängert sich der Einnahmeabstand einmalig um bis zu 12 Stunden. Bei einer Reise in östliche Richtung (z.B. Asien) verkürzt sich der 24stündige Einnahmeabstand einmalig um die Stundenzahl der Zeitverschiebung. Dies hat keinerlei Einfluss auf die Wirksamkeit der Pille und muss nicht berücksichtigt werden.
Bei einer Reise in westliche Richtung (z.B. USA) verlängert sich durch das Zurückstellen der Uhr der Einnahmeabstand. Dabei handelt es sich im Prinzip um die gleiche Situation wie beim nachträglichen Einnehmen nach dem Vergessen der Pille innerhalb von 12 Stunden.
Wenn Sie dennoch Bedenken haben und ganz sicher gehen wollen, können Sie bei weiten Flügen in westliche Richtungen, bei denen sich der Einnahmeabstand um 8 Stunden oder länger verlängert, gerne auch in der Mitte zwischen zwei Pilleneinnahmen eine zusätzliche Tablette einnehmen.
Am besten fragen Sie Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin, was bei Ihrem Pillen-Präparat in puncto Zeitverschiebung bei Ihrer geplanten Reise zu beachten ist.
Was soll ich tun, wenn Zwischenblutungen auftreten?
Als Zwischenblutungen bezeichnet man die Blutungen, die während der Einnahme der Pille auftreten. In den ersten Monaten der Pilleneinnahme oder nach einem Pillenwechsel sind solche Zwischenblutungen durchaus möglich. Wenn Zwischenblutungen über die Anpassungsphase hinaus anhalten oder nach längerer Zeit erstmalig auftreten, dann wenden Sie sich bitte an eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt.
Zwischenblutungen können jedoch auch dann auftreten, wenn die Pille einmal nicht ganz regelmäßig eingenommen wird, z. B. dann, wenn Sie die Pille morgens vergessen haben und erst am Abend einnehmen. Die Sicherheit der Pille wird, wenn der Abstand zwischen zwei Einnahmen nicht größer als 36 Stunden war, durch solche Zwischenblutungen nicht beeinträchtigt. War der Einnahmeabstand größer als 36 Stunden oder haben Sie die Pille häufiger sehr unregelmäßig eingenommen, können Zwischenblutungen aber auch ein Hinweis auf eine verminderte Wirksamkeit sein.
Beachten Sie, dass auch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln zu Zwischenblutungen infolge zu niedriger Hormonspiegel führen können. Sie sollten deshalb im Zweifelsfall immer mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt sprechen, weil in einem solchen Fall der Empfängnisschutz beeinträchtigt sein kann.
Wird man von der Pille dick?
Eigentlich nicht, denn Fakt ist, dass die Pillenanwendung in der Regel nicht dazu führt, dass Frauen übergewichtig werden.
Bei wissenschaftlichen Studien, in denen auch das Körpergewicht während der Pillenanwendung beobachtet wurde, bleibt bei Anwendung niedrig dosierter Mikropillen das durchschnittliche Gewicht aller beobachteten Frauen meist konstant oder erhöht sich nur geringfügig.
Dennoch beobachten einige Frauen gerade in den ersten Monaten der Pilleneinnahme plötzlich ein um 1 bis 2 kg höheres Körpergewicht. Dabei handelt es sich nicht um eine Zunahme im eigentlichen Sinne, denn der Anteil an Fettgewebe bleibt meist unverändert. Es wird lediglich etwas mehr Wasser ins Gewebe eingelagert.
Viele Frauen bemerken diese Veränderungen gar nicht, doch einige reagieren - insbesondere in den ersten Monaten der Hormonanwendung - mehr oder weniger stark mit verschiedensten Beschwerden, wie plötzlicher Gewichtszunahme, Brustspannen oder Anschwellen der Beine bzw. Finger. Meist bessern sich diese Probleme mit zunehmender Einnahmezeit von allein wieder. Wenden Sie sich in einem solchen Fall bitte vertrauensvoll an Ihren Frauenarzt/Ihre Frauenärztin.
Kann es an der Pille liegen, wenn die Lust auf Sex (Libido) nachlässt?
Bei manchen Frauen wird die Lust auf Sex durch die Pille eher gesteigert. Denn durch die hohe Verhütungssicherheit ist die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft genommen. Oftmals sind Spannungen und Konflikte in der Partnerschaft der Grund dafür, dass die Libido nachlässt. Da jede Frau sehr individuell auf die Pille reagiert, ist es in einzelnen Fällen auch möglich, dass die Zusammensetzung der Pille die Lust beeinträchtigt. Wenden Sie sich dann vertrauensvoll an Ihren Frauenarzt/Ihre Frauenärztin.
Kann ich die Pille auch nehmen, wenn ich keinen regelmäßigen Zyklus habe?
Ja, denn ein unregelmäßiger Zyklus wird durch die Einnahme der Pille regelmäßig. Auch können besonders langandauernde oder schmerzhafte Blutungen schwächer und weniger schmerzhaft werden.
Macht die Pille unfruchtbar?
Nein, es gibt keinen Hinweis, dass Frauen, die mit der Pille verhütet haben und sich ein Kind wünschen, seltener schwanger werden als Frauen, die vorher keine Pille angewendet haben.
Ist es sinnvoll, gelegentlich eine Pillenpause zu machen?
Pillenpausen ohne zwingenden Grund sind aus medizinischer Sicht nicht notwendig und werden heute generell nicht mehr empfohlen. Außerdem müssen Sie berücksichtigen, dass das Thromboserisiko im ersten Jahr der Einnahme jeweils am höchsten ist. Dies gilt auch für die Zeit nach einer jeden Pause von 4 Wochen oder länger.
Vor einer geplanten Operation, die mit einer längeren Ruhigstellung einhergeht, beispielsweise eine Operation am Sprunggelenk des Beins oder am Knie, ist es ggf. sinnvoll, die Pille etwa 4 bis 6 Wochen vor dem Eingriff abzusetzen, um einer erhöhten Thrombosegefahr vorzubeugen. In dieser Zeit sollten Sie auf andere Verhütungsmittel, z.B. Kondome, zurückgreifen. Befragen Sie dazu vorher Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin sowie den Arzt, der den Eingriff vornehmen wird, ob sie ein Absetzen der Pille für notwendig erachten.